Der Ortsteil Rote Jahne, früher bekannt auch als „Rothejane“ wird als „villa Rodigen“ im Jahre 1314 erstmals urkundlich erwähnt. Wüst geworden ist die „villa Rodigen“ im 15. Jahrhundert, das heißt, die Siedlung wurde aufgegeben. Die dazu gehörige Gemarkung fiel in feudalherrschaftlichen Besitz.
1529 erwarb Wolf von Maschwitz zu Mensdorf die einst agrarisch genutzte Fläche und errichtete darauf ein Vorwerk für das Rittergut Mendsorf.
Viele Jahre blieb das Vorwerk im Familienbesitz.
Erst in den Jahren 1920 – 1935 verkauften die Eigentümer einen Großteil der Flächen. So zum Beispiel an den Baumeister Michi aus Leipzig, der auf den erworbenen Flächen eine Großgeflügelfarm mit 30 massiven Legehallen für ca. 500 Hühner errichtete.
Hühnerfarm von Baumeister Michi aus Leipzig
Nach der Schließung der Hühnerfarm begann eine verstärkte Ansiedlung von Bürgern auf der Roten Jahne, denn es bestand die Möglichkeit, die leer stehenden Gebäude käuflich zu erwerben und zu Wohnunterkünften um- und auszubauen. Zurzeit hat der Ortsteil Rote Jahne 77 Einwohner.
Im Jahre 1935 machte die Rote Jahne durch den Bau eines Flugplatzes auf sich aufmerksam, der bis 1944 zur Ausbildung von Flugzeugführern genutzt wurde. Segelflieger und Fallschirmsportler fanden dann zu DDR- Zeiten ideale Bedingungen zur Ausübung ihres Sportes im Trainingsobjekt auf der Roten Jahne vor.
Segelflieger
Heute befindet sich auf dem ehemaligen Flugplatzgelände ein Solarpark mit 100.000 Solarmodulen. Im Ortsteil Rote Jahne sind gegenwärtig 3 moderne Bildungszentren ansässig, die bundesweit agieren. Zum einen gibt es die Schornsteinfegerschule Sachsen/Thüringen e.V. und das Berufliche Schulzentrum Eilenburg sowie den Rubinconpark Dübener Heide, der Seminare im Bereich Personalentwicklung und Persönlichkeitsbildung durchführt.
Berufschulzentrum
Eilenburg Rubiconpark Dübener Heide
Der Ortsteil Rote Jahne, gelegen am Rande der Dübener Heide, ist heute ein Juwel in der Gemeinde Doberschütz.