Unser Paschwitz

Paschwitz- im Volksmund gewöhnlich Paatzsch genannt - in früheren Zeiten Patzschwitz,

PaschwitzPazschwitz, Batschwitz geschrieben, in der Urkunde vom 30.November 1156, in welcher der Markgraf Konrad von Meißen die Güter des Petersberger Klosters bestätigt, unter dem Namen Batsice aufgeführt, ist nach Name und Bauart eine sorbenwendische Gründung.  

Neben der über Eilenburg nach Schildau führenden Heerstraße - die Salzstraße genannt - gelegen ist das Dorf in eine kleine sich von Westen nach Osten ziehende Schlucht, deren Sohle die Dorfstraße bildet, hineingebaut. Der Ort war in Form eines Hufeisens angelegt, das nur einen Eingang hatte.

Die Bürger von Paschwitz lebten von der Landwirtschaft. Die kargen Sandböden brachten wenig Ertrag (Bodenwertzahl liegt von 18 bis 36). Die hauptsächlichen Fruchtarten waren Getreide und Rüben sowie Kohlarten. Deshalb wurde Paschwitz auch häufig als Rebatzschwitz bezeichnet, was vom Rettichanbau herrührte.

Eine weitere Urkunde in der Paschwitz erwähnt wurde stammt aus dem Jahre 1349/1350 wo das Dorf im Lehnbuch Friedhch des Strengen, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen stand. Auch hier ist von Rebatzschwitz die Rede.

Um 1900 verlor die Salzstraße ihre Bedeutung. Der Fernverkehr wurde über die F 87 verlegt und somit konnten Grundstücke an der Salzstraße in Paschwitz bebaut werden. Mit der Industrieansiedlung in Eilenburg fanden viele ehemalige Landarbeiter im ECW einen neuen Arbeitsplatz. Ein guter Anfahrtsweg nach Eilenburg war der Kirchweg von

Mölbitz über den Stadtweg und die Eilenburger Straße.

1911 wurde durch Bauer Heinrich Winkler der Gasthof an der Eilenburger Straße errichtet. Dieser wurde danach von verschiedenen Pächtern bewirtschaftet. Höhepunkt eines jeden Jahres war damals das Karpfenessen. Dazu fanden sich auch viele Gäste aus den Nachbardörfern ein. Die Karpfen holte man aus dem Herrenteich in Thallwitz.

Um 1960 waren in Paschwitz eine Reihe von Handwerksbetrieben ansässig.

So z.B. eine Schmiede, eine Fleischerei, eine Bäckerei mit Gastwirtschaft, eine Mühle und ein Fuhrunternehmen. Außerdem gab es einen Laden, in dem die Bürger Waren des täglichen Bedarfs kaufen konnten. Dieser wurde von Herrn Herman Hellmuth betrieben und befand sich auf dessen Grundstück. Später übernahm die Konsumgenossenschaft das Geschäft, welches 1967 in einen Neubau umzog. Kurze Zeit nach der Wende gab die Konsumgenossenschaft die Verkaufsstelle auf. Diese wurde noch wenige Jahre privat betrieben und dann geschlossen. 1960 wurde das Dorf vollgenossenschaftlich d.h. die Felder und Ställe wurden in gemeinschaftlicher Tätigkeit bewirtschaftet. Nach der Wende wurde die LPG aufgelöst. Ackerbau und Viehzucht wurden nun von privaten Landwirten übernommen.

Bis 1972 gab es in Paschwitz eine Schule. Diese befand sich an verschiedenen Standorten im Dorf. In früherer Zeit war sie neben der Kirche, später im jetzigen Feuerwehrgebäude untergebracht.

Bis 1997 gab es in Paschwitz eine Kindertagesstätte. Diese befand sich ursprünglich im jetzigen Grundstück Schneider, später im neugebauten Mehrzweckgebäude.

Die Räume der ehemaligen Kindertagesstätte wurden nach 1997umgebaut und werden heute als Begegnungsstätte von den Einwohnern rege genutzt.

Bis 1995 war Paschwitz mit seinen Ortsteilen Mölbitz und Bunitz eine eigenständige Gemeinde. Um die immer größer werdenden Verwaltungsaufgaben bewältigen zu können,

wurde Paschwitz mit sechs weiteren Orten zur Gemeinde Doberschütz zusammengeschlossen. Heute gibt es in Paschwitz zwei Vereine. Das sind die Freiwillige Feuerwehr und der Heimatverein „ Am Witrowberg". Außerdem gibt es eine Bibliotek und einen Jugendclub.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen